Virtuelle Weiterbildung HR-Fachmann/-Fachfrau in Zeiten von Corona…

Seit 2017 haben die privaten Personalberater die Möglichkeit, eine auf den Personalverleih und die Personalvermittlung massgeschneiderte Weiterbildung zu absolvieren und mit einer eidgenössischen Berufsprüfung abzuschliessen. Die Prüfung besteht aus einem Generalistenteil, der für alle HR-Fachrichtungen identisch ist, und einem spezialisierten Vertiefungsteil C. swissstaffing engagiert sich seit Beginn für die Vertiefungsrichtung C.

Die Prüfungskandidaten aus der privaten Personalberatung eignen sich das Generalistenwissen an unterschiedlichen Bildungsinstituten an (z.B. an den Schulen der KV-Bildungsgruppe). In dieser Zeit haben sie die Gelegenheit, sich mit Personen aus allen Fachrichtungen auszutauschen. Dadurch erhalten sie Einblick in die Herausforderungen des betrieblichen HR (Vertiefung A) und der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (Vertiefung B).

Blended learning in der Praxis

Für den Vertiefungteil hat swissstaffing ein „blended learning Schulungskonzept" umgesetzt. In der Praxis bedeutet dies, dass sich die Lernenden das Vertiefungswissen jeweils ab Februar auf der abwechslungsreichen Lernplattform Konvink aneignen, trainieren und testen. Nach Ostern beginnt jeweils der Präsenzunterricht. An insgesamt 12 Tagen perfektionieren die privaten Personalberater ihre Kompetenzen in den Bereichen Vermittlung von Stellensuchenden, Arbeitsrecht, Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Führung von internen und externen Mitarbeitenden sowie finanzielle Führung eines Unternehmens. Die Schwerpunkte des Unterrichts liegen jeweils auf dem gegenseitigen Austausch, den Diskussionen unter Fachleuten, dem Trainieren von vernetztem Denken, insbesondere aber auch in der Praxisanwendung sowie dem Trainieren der Prüfungsmethoden.

Der Lockdown

In den ersten Monaten dieses Jahres haben sich die Lernenden intensiv über die Online-Lernplattform vorbereitet und sich auf den ersten Präsenztag im März gefreut. Doch der Lockdown aufgrund der Coronakrise kam dazwischen und hat das Schulungskonzept vor neue Herausforderungen gestellt. swissstaffing hat den Präsenzunterricht kurzerhand in den virtuellen Raum verlegt. Eine neue Erfahrung, sowohl für die Lernenden als auch die Dozierenden, und ebenso für swissstaffing selbst.

Welche Rahmenbedingungen müssen im virtuellen Unterricht berücksichtigt werden? Wie kann der Unterricht zielgerichtet durchgeführt werden? Wie können Dozenten einen attraktiven, lebendigen Unterricht gewährleisten? Welche Methodik und Didaktik ist im virtuellen Klassenzimmer überhaupt geeignet? Welche Hilfsmittel oder Applikationen eigenen sich für diese Art von Unterricht? Diese und andere Fragen beschäftigten swissstaffing intensiv. Eine rasche Lösung war für die Lernenden der Fachrichtung C gefordert.

Das virtuelle Klassenzimmer

Den Unterricht digital fortzuführen, war die naheliegende Lösung. Doch den Präsenzunterricht eins zu eins in den virtuellen Raum zu verlegen verlangte einiges an Kreativität. Als Leiterin Personalentwicklung von swissstaffing habe ich mich sogleich ans Werk gemacht und mich mit dem neuen Unterrichtsformat auseinandergesetzt. Die Inhalte wurden neu in kurze synchrone Sequenzen (gemeinsames Arbeiten im virtuellen Raum) und asynchrone Sequenzen (Einzelarbeit oder frei organisierte Gruppenarbeiten) aufgeteilt. Die Sequenzen dauerten maximal 2 bis 2.5 Stunden. Es wurden neue Übungen erstellt und Abläufe umgeschrieben. Daraus resultierte ein komplett neuer Stundenplan, was von allen Involviereten viel Flexibilität abverlangte.

Dabei stellte sich auch die Frage: Welche Kommunikationsplattform eignet sich am besten für den Unterricht? Welche Hilfsmittel ermöglichen kollaboratives Lernen? swissstaffing hat sich nach gründlicher Überlegung für folgende Werkzeuge entschieden:

Zoom: Eingesetzt als digtiale Kommunikationsplattform. Weshalb? Die meisten Lernenden hatten bereits Erfahrungen mit Zoom. Zoom stellt virutelle Gruppenräume sowie einfache Umfragemöglichkeiten zur Verfügung. Die Sequenzen können problemlos aufgenommen werden, damit die Teilnehmenden die Einheiten nochmals anschauen können.

Weitere Hilfsmittel:

  • Mentimeter: um eine Quizchallenge über alle Sequenzen hinweg durchzuführen.
  • Padlet: als gemeinsame Pinwand, um Ideen zu teilen.
  • Oncoo: als Karten- und Zielscheibenabfrage.
  • Leaningapps: oft eingesetzt für eine zufällige Gruppeneinteilung.

Für einen reibungslosen Ablauf waren eine gute Vorbereitung sowie ein vorgängiges Testing von zentraler Bedeutung.

Learnings von swissstaffing

Der Unterricht im virtuellen Raum ist eine neue Erfahrung. Besonders wichtig für einen spannenden und effektiven Unterricht: Die Lernenden möglichst oft aktivieren. swissstaffing hat die Lernenden während den synchronen Sequenzen eng begleitet und neben dem Moderator (Dozent) die Rolle des Co-Moderators wahrgenommen, um alle technischen und organisatorischen Anforderungen zeitgerecht zu erfüllen.

Der virtuelle Unterricht verlangt hohe Konzentration von allen. Deshalb wurden viele kurze Pausen eingebaut. Die Lernenden profitierten von Aktivpausen, zum Beispiel mussten sie während einem Spaziergang eine Aufgabe lösen. Ebenfalls wurden spielerische Sequenzen eingebaut, zum Beispiel mit einem virtuellen Memory. Diese Elemente wurden von den Teilnehmenden sehr geschätzt und haben für Auflockerung gesorgt.

Erfahrungsbericht der Teilnehmenden

swissstaffing war sehr erfreut über das überwiegend positive Feedback der Teilnehmenden. Die Organisation wurde als äusserst gut empfunden, die Informationen waren immer vorhanden und die Struktur war verständlich. Ebenfalls fand die Abwechslung viel Anklang: „Besonders gut fand ich die Abwechslung zwischen Präsentationen, fachlichen Gesprächen und Übungseinheiten. Habt ihr wirklich toll gemacht!" so die Rückmeldung einer Teilnehmerin.

Schwierig fanden es einige Teilnehmende, im virtuellen Klassenzimmer die Konzentration zu behalten. Auch das Netzwerk bereitete ab und zu Schwierigkeiten. Obwohl sich die Teilnehmenden nur virtuell kennengelernt hatten, entstand ein guter Gruppenzusammenhalt und der Austausch war ebenso wertvoll. So das Feedback eines Teilnehmers: „Wir haben uns nicht gekannt, durch die Gruppenarbeiten haben wir jedoch einen super Teamzusammenhalt bekommen." Alle konnten sich einbringen und Fragen wurden jederzeit aufgenommen und beantwortet. Und nicht zuletzt haben die zukünftigen Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtung C auch die Flexiblität und das rasche Agieren von swissstaffing geschätzt: „Chapeau, in so kurzer Zeit einen so tollen Unterricht auf die Beine zu stellen, ist super!" lautete eine weitere Rückmeldung.

Obwohl die Lernenden den virtuellen Unterricht schätzen lernten, waren sie sehr glücklich, als am 12. Juni 2020 unter Einhaltung der BAG Hygieneregeln der Unterricht im realen Klassenraum wieder starten durfte.

Zur Zeit bereiten sich die Lernenden auf die Generalistenprüfung, welche am 18. September 2020 durchgeführt wird, vor. Am 3. Oktober 2020 erleben sie die mündliche Prüfungssimulation bei swissstaffing, damit sie in der Kalenderwoche 44 die mündlichen Prüfungen absolvieren können. swissstaffing drückt allen die Daumen für einen erfolgreichen Abschluss!

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