Future Skilling

Der aktuelle Fachkräftemangel ist darauf zurückzuführen, dass die auf dem Markt verfügbaren Kompetenzen nicht mit den nachgefragten Kompetenzen übereinstimmen. Weiter werden in den kommenden Jahren weniger junge Personen in den Schweizer Arbeitsmarkt treten, während die zahlreicheren «Babyboomer» in Rente gehen werden. Daher sind wir gut beraten, in die Weiterbildung von digitalen Kompetenzen zu investieren. So können die neuen, digitalen Tools besser genutzt werden und die Produktivität jedes Einzelnen kann gesteigert werden.

Die neuste globale Studie der Adecco Group in Zusammenarbeit mit Boston Consulting hat herausgefunden, dass Schweizer Arbeitnehmende im internationalen Vergleich weniger digitale Kompetenzen erwerben und vom Arbeitgeber Weiterbildungsmöglichkeiten erwarten. Die Studie hat untersucht, welche Fähigkeiten heutige und künftige Arbeitnehmende erwerben müssen, um in der Arbeitswelt erfolgreich zu sein.

Bezogen auf die Schweiz zeigt die Studie, dass...

  • ...69% der Arbeitnehmenden von ihrem Unternehmen erwarten, dass dort Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden
  • ...nur 19% der Arbeitnehmenden in letzter Zeit digitale Kompetenzen, hingegen 48% technische oder tätigkeitsspezifische Kompetenzen erworben haben

Im Fokus der Studie stehen Angestellte zweier Branchen (Finanzen/Versicherungen und Konsumgüter/Einzelhandel) in neun Ländern (China, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Singapur, Schweiz, GB und USA).

Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse stellten wir fest, dass Schweizer Arbeitnehmende am meisten Unterstützung bei der Identifikation ihres Weiterbildungsbedarfs erhalten (52% stellen Lücken im Rahmen des jährlichen Leistungsbeurteilungsgesprächs im Unternehmen fest, gegenüber 44% insgesamt) und dass sie bei ihrer Weiterentwicklung weniger proaktiv sind als Arbeitnehmende in anderen Ländern (24% der Schweizer Arbeitnehmenden entdecken Kompetenzlücken durch eigene Recherchen, gegenüber 38% insgesamt). Selbst wenn sich Schweizer Arbeitnehmende hinsichtlich des Erwerbs neuer Kompetenzen selbst in der Pflicht sehen, besteht noch immer eine Erwartungshaltung gegenüber dem Arbeitgeber, Weiterbildungsmöglichkeiten für sie zu entwickeln (69%, gegenüber 59% insgesamt). Interessant dabei ist, dass sie die Weiterbildungen lieber bei spezialisierten Anbietern als bei ihrem Arbeitgeber wahrnehmen würden (49%, gegenüber 37% insgesamt).

Die Studie zeigt ausserdem, dass Schweizer Arbeitnehmende beim Erwerb digitaler Kompetenzen den Arbeitnehmern in den anderen Ländern leicht hinterherhinken (z.B. Künstliche Intelligenz, Machine Learning, Data Analytics, Data Mining, Design Thinking, Digital Design, Digital Marketing, Programmieren, Datenanalyse) und eher am Ausbau tätigkeitsspezifischer und technischer Kompetenzen interessiert sind (z.B. Buchhaltung, Marketing, Finanzen, Personalwesen, Analysis, IT). Von den Schweizer Befragten gaben 19% an, zuletzt digitale Kompetenzen erworben zu haben, gegenüber 39% in der Gesamtbetrachtung aller Länder. Gleichzeitig gaben 48% der Schweizer Befragten an (gegenüber 30% insgesamt), technische oder auf die Tätigkeit bezogene Kompetenzen erworben zu haben.

Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von regelmässigen Weiterbildungen zur Kompetenzerweiterung oder zu Umschulungszwecken. Sie beleuchten den aktuellen Fachkräftemangel und zeigen die aktuellen Weiterbildungstendenzen von Seiten Unternehmen, Arbeitnehmenden und Staat auf.

Die vollständige Studie ist unter http://adeccogroup.ch/de/studien/white-papers/future-skilling/ verfügbar.

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