Gig Economy 2022: Digital. Verantwortungsbewusst. Flexibel. Autonom.

Längst werden nicht mehr nur Uber-Fahrer:innen oder Kuriere mit Gig Work assoziiert: Von Finanzberaterinnen und -beratern über Personal im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe in der Automobil- oder in der Detailhandelsbranche – die Gig Economy ist in der Gesellschaft angekommen. Doch was versteht man eigentlich darunter, und welche Veränderungen fanden statt?

Im Gegensatz zur Vollzeitbeschäftigung mit festen Arbeitsverträgen, -zeiten und meist einzelnen Arbeitgebenden, ist die Gig Economy ein Arbeitsmarkt für flexible Arbeit mit Chancen für temporäre Arbeitnehmende. Der Begriff «Gig» kommt aus der Musikbranche, in der eine Band einen Gig (bezahlter Auftritt) hat. In diesem Sinne arbeiten Gig Worker von Auftritt zu Auftritt und sind flexibel einsetzbar. Diese lose Kopplung ermöglicht Unternehmen, eine agile Arbeitsweise, wodurch sie bei kurzfristigen Engpässen entspannt auf einen Pool qualifizierter Mitarbeitenden zurückgreifen können. Realisiert wird das durch spezialisierte, digitale Plattformen wie Coople, die Arbeitnehmende mit Einsatzbetrieben und deren offenen Stellen verbinden und dabei die volle Verantwortung als Arbeitgeber übernehmen.

Aus dem Arbeitsalltag sind die Gig Worker kaum noch wegzudenken. Wie kam es dazu?

Die Gig Economy ist kein neues Phänomen: Nach der Wirtschaftskrise 2008 konnte Unterbeschäftigten und Arbeitslosen so eine neue Perspektive geboten werden. In den letzten zehn Jahren gab es wiederum einen Boom in der Gig Economy, mitausgelöst durch neue digitale Plattformen, welche Einstiegsmöglichkeiten stark vereinfachten und beschleunigten. Ein weiterer Faktor für das anhaltende Interesse an der Gig Economy kann den Folgen der Covid-19-Pandemie zugeschrieben werden: Eine neue Art zu arbeiten wurde plötzlich möglich. Arbeitnehmende hatten zudem die Gelegenheit, langfristige Prioritäten zu überprüfen und ihre Karrieren zu überdenken. Die daraus resultierende Kündigungswelle («The Great Resignation») ist als Symptom einer gewandelten Lebensrealität lesbar, die Flexibilität und Kontrolle über das eigene Leben und eine langfristige Work-Life-Integration höher bewertet als die «verlorene Illusion» einer stabilen und krisenresistenten Jobsicherheit.

Welches Merkmal wird Gig Work zugerechnet?

Merkmale des Gig Work sind auf Seiten der Gig Worker beispielsweise ein hohes Mass an Flexibilität, Autonomie und Diversität in ihren Aufgaben. Dies bringt einige Vorteile mit sich: Arbeitszeiten in der Gig Economy können an den eigenen Bio-Rhythmus, familiäre Anforderungen, Urlaubspläne, etc. angepasst werden. Somit ist sie eine natürliche Antwort auf eine lebenszentrierte Welt.

Allerdings hat nicht jede Person die freie Wahl. Obwohl es demografisch grosse Unterschiede gibt, lassen sich flexible Arbeitnehmende grob in vier Segmente einteilen: „Free Agents", die sich aktiv für die flexible Arbeit entscheiden und ihr Haupteinkommen daraus beziehen. „Casual Earners", die flexible Arbeit als Zusatzeinkommen nutzen und dies freiwillig tun. „Reluctants", die ihren Lebensunterhalt hauptsächlich mit flexibler Arbeit bestreiten, Festanstellungen aber vorziehen würden. Und „Financially Strapped", die gezwungen sind zusätzlich flexibel zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen (Quelle: McKinsey & Company: Independent work: Choice, necessity, and the gig economy).

Worin liegt der Unterschied zur gängigen Jobvermittlung?

Eines der ökonomischen Hauptprobleme des Arbeitsmarktes war schon immer, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Die ganze Branche ist mitten in einer digitalen Adaptionsphase – und das zu Recht. Für Arbeitnehmende gibt es einige Vorteile: Die Entwicklung neuer Technologien macht es heute so einfach wie noch nie, Gig Worker zu werden. Personen, die bisher strukturell von Arbeitsmärkten ausgeschlossen wurden, bekommen durch die Plattform Economy neue Möglichkeiten zum einfachen Wiedereinstieg. Darüber hinaus bietet Temporärarbeit – wie sie durch Coople ermöglicht wird – das höchste Mass an sozialer Absicherung im Vergleich zu allen anderen flexiblen Arbeitsmodellen. Mitarbeitende und Unternehmen, die sowohl traditionelle als auch digitale Staffing-Modelle kennen, haben eine klare Präferenz: bei der digitalen Lösung zu bleiben.

Plattformarbeit ist fair, wenn die Plattform die volle Verantwortung als Arbeitgeber übernimmt

Coople ist gesetzliche Arbeitgeberin ihrer Flexworker und kümmert sich um gesetzliche Sozialversicherungen und Lohnzuschläge. Als Mitglied von swissstaffing fällt Coople automatisch unter den Geltungsbereich des Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih. Dieser stellt sicher, dass temporäre Arbeitskräfte nicht unter dem Mindestlohn angestellt werden und bei Unfall oder Krankheit abgesichert sind. Auch für das Alter wird vorgesorgt: Beiträge an die BVG werden auf den Stundenlohn heruntergebrochen. Damit beginnt die Versicherungspflicht oft früher als dies bei „normalen" Teilzeitanstellungen der Fall wäre. Weiter profitieren Arbeitnehmende davon, dass trotz Einsätzen in zahlreichen Einsatzbetrieben nur eine rechtliche Arbeitgeberin besteht, und somit Eintrittsschwellen eher erreicht werden als bei Nebenbeschäftigungen für mehrere verschiedene Arbeitgebende. Ein weiterer besonderer Vorteil ist, dass Temporärarbeitende aufgrund des GAV Personalverleih von subventionierten Weiterbildungen profitieren können.

Auch für Einsatzbetriebe lohnt es sich

Rekrutieren Unternehmen und deren EntscheidungsträgerInnen temporäres Personal, wollen sie in der Regel drei Dinge erreichen: 1. Die Vereinfachung der Prozesse rund um die Beschaffung und das Management temporärer Mitarbeitender, 2. eine kontinuierliche Steigerung der Qualität der temporären Mitarbeitenden sowie 3. maximale Kostentransparenz und -Einsparung. All dies kann durch digitalen Personalverleih erreicht werden.

Im Gegensatz zum traditionellen Personalverleih erlaubt die Coople Plattform etwa innert kürzester Zeit grosse Volumen an Arbeitnehmenden zu erreichen. Sie kann komplett selbstständig und rund um die Uhr bedient werden. Bevor man den Hörer in die Hand genommen, das Temporärbüro angerufen und den Bedarf durchgegeben hat, erhält ein Unternehmen in der Regel schon die ersten Bewerbungen via Plattform, die ebenfalls eigenständig angestellt werden können.

Ein gegenseitiges Rating-System stellt eine maximale Objektivität hinsichtlich der Qualität eines Arbeitnehmenden oder eines Einsatzbetriebes sicher. Diese Objektivität ist im Vergleich zu subjektiven Bewerbungsgesprächen sehr wertvoll. Darüber hinaus bietet Coople dank sogenannter Favoriten-Pools die Möglichkeit, Beziehungen langfristig aufzubauen und zu pflegen, um wiederkehrend mit Arbeitnehmenden zusammenzuarbeiten, die bereits von sich überzeugen konnten. Dies steigert die Qualität nachhaltig, führt zu niedrigerer Fluktuation und kürzeren Rekrutierungszeiten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Coople als digitaler Marktplatz die Einhaltung der arbeitsrechtlichen Vorschriften sicherstellt. So wird etwa geprüft, dass gültige Arbeitsberechtigungen vorliegen, Anforderungen an Berufserfahrung und Ausbildung erfüllt sind und Einsatzbetriebe zwar die Möglichkeit haben, den Bruttostundenlohn selbst festzulegen, dabei die geltenden Mindestlöhne aber nicht unterschreiten können. Damit wird ein sehr hohes Mass an Transparenz gewährleistet.

Über den Autor Yves Schneuwly

Flexibilität, Autonomie, Matchmaking, On-Demand: Disruptive Elemente verändern unsere Arbeitsmodelle in rasantem Tempo. Yves Schneuwly ist Experte für die Arbeitswelt der Zukunft und bewegt sich stets an der Schnittstelle von Talentindustrie, Arbeitsmarkt und Digitalisierung. Er verfügt über langjährige Erfahrung in globalen, schnell wachsenden Umgebungen in den Bereichen Unternehmensberatung, HR Tech, Social Media und der Personaldienstleistung.

Derzeit verantwortet Yves Schneuwly als Group Chief Commercial Officer das rasante Wachstum von Coople, der schweizweit grössten Plattform für digitalen Personalverleih. Zuvor leitete er bei XING als Geschäftsführer das Schweizer B2B- und B2C-Geschäft. Yves Schneuwly ist zudem Vorstandsmitglied von swissstaffing, dem Kompetenz- und Servicezentrum der Schweizer Personaldienstleister, und Gastdozent am HWZ Institute for Digital Business.

Über Coople

Seit der Gründung in Zürich im Jahr 2009 hat sich Coople mit über 400'000 registrierten Arbeitnehmenden und 15'000 Einsatzbetrieben zur schweizweit grösste Plattform für digitalen Personalverleih entwickelt. Das Unternehmen vermittelt flexible Arbeitskräfte für kurz- und langfristige Einsätze in den Bereichen Gesundheit, Gastronomie, Hotellerie, Detailhandel, Aviatik, Logistik, Events und Promotion sowie im kaufmännischen Sektor.
www.coople.com

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