Eine schnelle Lösung zur Vermeidung der Folgen eines Paradigmenswechsels?

Wir haben uns daran gewöhnt zur Besetzung einer Stelle unsere Datenbank durchzusehen, die öffentliche Stellenvermittlung anzufragen und im Notfall eine Stellenausschreibung in einem Medium zu machen. Nun geben die ersten beiden Quellen beinahe nichts mehr her und die Stellenausschreibung ist nicht mehr die Ausnahme sondern die Regel. Dazu bedienen wir uns der klassischen, aber immer mehr auch der sozialen Medien.

Eine schnelle Lösung zur Vermeidung der Folgen eines Paradigmenswechsels? Quelle: Shutterstock

Zwei Phänomene bestimmen die Kostenstruktur des Personaldienstleisters: die steigende Nachfrage nach Stellenausschreibungen, damit verbunden ein exorbitanter Preisanstieg einerseits, andererseits der bedeutend höhere Zeitaufwand für die Rekrutierung.

Dabei ist das Personal auch für unsere Kunden zu einem so teuren Gut geworden, dass nur noch Vorschläge von Idealkandidaten berechtigte Chancen haben, ein Angebot zu erhalten. Für die traditionelle Erfolgshonorarmäkelei der Arbeitsvermittler eine äusserst schwierige Lage.

Vom Verband wird eine Lösung erwartet. Unter anderem steht die Forderung nach einer eigenen Stellenplattform im Raum. Eine kostenoptimierte, verbandseigene Stellenplattform ist aber eher Symptombekämpfung und sie läuft wegen des notwendigen Marketingaufwandes Gefahr, zu einem Fass ohne Boden zu werden.

Wenn Sie Kunde bei Ihrem Hausarzt sind, behandelt dieser sein "Kandidatengut", Sie, seinen Patienten mit System. Er nennt den Dreischritt Anamnese (Geschichte), Diagnose (Echtzeitnachrichten), Therapie (Was stellt den Erfolg sicher). Wenn er den Patienten nicht selbst behandelt, erhält der Spezialist die Anamnese und ist dieser tätig geworden, schickt er sie mit Ergänzungen an den Hausarzt zurück.

Haben Sie eine jederzeit aktuelle Anamnese "Ihrer" Kandidaten? Von den Tausenden von Menschen, die den Weg durch Ihre binären Systeme genommen haben und nutzen Sie diese konsequent? Wenn Sie es nicht tun, "therapieren" Sie mit geringen Erfolgsaussichten, Sie verschwenden Ihre Ressourcen und die Malpractice Klage Ihrer Gläubiger ist nicht weit.

Diskussionen beim diesjährigen Kongress der amerikanischen Stellenvermittler haben gezeigt, dass die konsequente Verfolgung dieses Wegs erfolgreicher ist, wie das sich Verlassen auf zukaufbare Leistungen von e-Stellenplattformen. Auch dafür gibt es e-Tools. Sie anzuschaffen, lohnt sich aber nur, wenn Sie zur konsequenten Ausdauerleistung über all Ihre Kandidaten jederzeit alles Karriererelevante zu wissen bereit sind.

Wir sehen unsere Aufgabe aktuell darin, Bedürfnisse abzuholen und Orientierung zu schaffen. Dazu gehört, Bestehendes zu hinterfragen. Ob swissstaffing eine eigene Stellenplattform fördern soll oder nicht, ist derzeit offen.