Suva: Tiefere Bruttoprämien dank Wegfall des Teuerungszuschlags

Für die Personaldienstleister kommt es 2016 zum Teil zu einer Erhöhung des Nettoprämiensatzes in der Berufsunfallversicherung. Aufgrund des Wegfalls des Teuerungszuschlags sinken jedoch insgesamt die Bruttoprämiensätze. Auch in der Nichtberufsunfallversicherung sinken die Bruttoprämiensätze.

Insgesamt kann die Suva auf ein erfreuliches 2014 zurückblicken. Nach Abbau der Ausgleichsreserven verbleibt ein Ertragsüberschuss von 105,8 Millionen Franken. Ausserdem erzielte sie mit 7,0 Prozent eine gute Performance auf ihren Anlagen. Aufgrund der soliden finanziellen Lage fällt für alle Versicherten ab 2016 der Teuerungszuschlag weg. Aktuell beträgt er 7 Prozent der Nettoprämie. Mit diesem Prämienzuschlag werden die Teuerungszulagen auf laufenden Renten finanziert, wenn die Ertragsüberschüsse aus den Kapitalanlagen hierzu nicht ausreichen. Alle anderen Prämienzuschläge bleiben unverändert.

Bei den Personaldienstleistern im Gewerbe, Bau und Industrie (Unterklassenteil 70C A0) kommt es in der Berufsunfallversicherung (BUV) zu einem Anstieg des Nettoprämiensatzes. Dieser Satz liegt wieder auf dem Niveau von 2011. Stabil bleibt der Nettoprämiensatz dagegen für die Betriebe des Personalverleihs Bürotätigkeit und Administration (Unterklassenteil 70C B0). Dank des Wegfalls des Teuerungszuschlags sinken jedoch insgesamt die Bruttoprämien, im Unterklassenteil A0 um – 0,7 Prozent und im Unterklassenteil B0 um – 5,6 Prozent. In der Nichtberufsunfallversicherung (NBUV) wird der Unterklassenteil A0 2016 keine Veränderung des Nettoprämiensatzes erfahren. Im Unterklassenteil B0 sinkt der Satz. Auch in der NBUV fällt ab 2016 der Teuerungszuschlag weg. Damit sinkt die Bruttoprämie im Unterklassenteil A0 um – 6,1 Prozent. – 9,9 Prozent tiefer fällt der Bruttoprämiensatz im Unterklassenteil B0 aus. Alle anderen Unterklassen erfahren sowohl in der BUV wie auch der NBUV keine Veränderung der Basisprämiensätze. Dank des Wegfalls des Teuerungszuschlags fallen die Bruttoprämiensätze damit auch für diese Versicherten tiefer aus. Betriebe, die nach dem Bonus-Malus-System bewertet werden oder erfahrungstarifiert sind, weisen eine individuelle Entwicklung auf.

Bei der Entwicklung der Unfallzahlen hat sich das Fallrisiko bei den Personaldienstleister in den letzten 10 Jahren positiv entwickelt. 2004 wurden 284 Fälle auf 1000 Vollzeitbeschäftigte neu registriert. 2014 ereigneten sich noch 215 Fälle. Dieser Rückgang ist überdurchschnittlich. Allerdings sind die Kosten pro Fall seit 2010 mit 24,7 Prozent auch überdurchschnittlich gestiegen. Ein Grund für diese Entwicklung ist der relativ starke Anstieg des Durchschnittalters der Verunfallten. In den letzten 10 Jahren erhöhte sich dieses von 33,4 auf 35,9 Jahre. Ein Anstieg des Durchschnittsalters verursacht mehr Kosten weil länger Taggelder bezogen werden und die Heilkosten höher ausfallen.

Weiterführende Dokumente rund um die Prämiensätze, etwa zu Fragen, wie eine Verfügung zu lesen ist oder wie das Bonus-Malus-System funktioniert, gibt es unter http://www.suva.ch/praemien2016 (ab 20. Juli 2015). Aufgrund einer Systemumstellung sind zahlreiche Dokumente neu gestaltet. Auch hierzu bietet die Seite zahlreiche Erläuterungen.