Mit Erfahrung und Wissen von Pensionierten dem Fachkräftemangel begegnen

Politik

Unternehmen und Politik behaupten, es zeichne sich ein erheblicher Fachkräftemangel ab. Mancherorts wird moniert, dieser bestehe bereits: Firmen seien zum Teil schon heute nicht mehr in der Lage, ihren Bedarf im Inland zu rekrutieren. Ob man diese Aussagen für unter- oder übertrieben hält, mit der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und dem Eintritt der Babyboomer ins Rentenalter ist eine Verschärfung der Situation mehr als wahrscheinlich.

Interessanterweise steht bei der Diskussion, wie mit dem vorausgesagten Fachkräftemangel umgegangen werden soll, fast immer die Rekrutierung im Ausland im Vordergrund. Kaum Beachtung findet ein anderer Aspekt, nämlich dass viele Pensionierte durchaus interessiert wären, unter bestimmten Voraussetzungen Ihr Wissen und ihre Erfahrung auch nach dem Eintritt ins Rentenalter einzubringen.

Pensionierte interessieren sich jedoch meist „nur" für Teilzeitbeschäftigungen oder zeitlich überschaubare Einsätze, und die finanzielle Entschädigung spielt dabei eher keine zentrale Rolle. Trotz dieses grundsätzlichen Interesses werden Pensionierte aber in der Regel nicht aktiv, ausser vis-à-vis ihres letzten Arbeitgebers.
Und schon gar nicht wollen sie sich aktiv bewerben. Für Temporär-Firmen könnte sich aus dieser Konstellation ein interessantes neues Geschäftsfeld eröffnen, nämlich die firmenübergreifende Vermittlung pensionierter Fachkräfte. Um darin erfolgreich zu sein, wäre ein spezifisches Geschäftsmodell zu entwickeln, welches sowohl den Anforderungen der potenziellen Arbeitgeber Rechnung trägt als auch auf die besonderen Bedürfnisse der Pensionierten eingeht.

Die Erfolgsfaktoren wären dabei unter anderem:

  • Differenzierung: nach Branchen, Branchengruppen und/oder Berufsgruppen
  • Fokus: auf Teilzeitaufgaben oder Aufgaben auf Zeit
  • Umgekehrter Suchprozess: Arbeitgeber geht bei Bedarf auf Pensionierte zu
  • Plattformstruktur: orientiert sich an den Suchkriterien der Arbeitgeber, schlägt geeignete Pensionierte vor
  • Datenbank: enthält ausreichend Pensionierte, deren Kenntnisse und Erfahrungen entsprechend den Suchkriterien dargestellt sind
  • Marketing: Aktive Vermarktung

Mit der Entwicklung eines entsprechenden Geschäftsmodells liesse sich gutes Geld verdienen, bekämen Arbeitgeber die Möglichkeit den aktuellen Bedarf an Fachwissen und Erfahrung à Diskretion zu günstigen Preisen zu engagieren und könnten die Pensionierten ihre Fähigkeiten und Erfahrungen flexibel einbringen.
Eine echte Win-Win-Situation: Aufgaben würden genau dann erledigt – wenn es notwendig ist, mit viel Motivation und kostengünstig.

Gerne ist der Autor bereit, die Idee mit Interessierten weiter zu vertiefen und/oder die Umsetzung zu begleiten.

«Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.» Ruedi Kellenberger