«Wenn das Team stimmt, macht die Arbeit Spass.»

Die Temporärarbeit. Im Interview mit Marcel Kurth, Temporärarbeiter von Köbi Brechbühl AG aktuell im Einsatz als Bauarbeiter bei Ramseier Bauunternehmungen AG

Wann hast du das erste Mal temporär gearbeitet?

1990 war ich das erste Mal bei Köbi Brechbühl angestellt. Das war gleich nach der Rekrutenschule. Wir waren drei Köche in unserer Kompanie, die gleich vor dem Sommer aus der RS kamen. Wir wollten dann nicht gleich wieder in die Küche, da es Sommer war. Denn früher waren die Küchen noch im Keller. Dort war das Licht dann jeweils so schlecht, dass die Augen zuerst fünf Minuten brannten, wenn Feierabend war. Wir entschieden uns auf ein Temporärbüro zu gehen und ein wenig auf dem Bau zu arbeiten um mal richtig Geld zu verdienen.

Bist du dann auf dem Bau geblieben?

Danach waren wir ein wenig mehr als ein Jahr auf dem Bau. Es zog mich dann aber wieder in die Küche, wo ich erneut zwei Jahre als Koch tätig war. 1994 kam ich wieder zu Köbi Brechbühl zurück für einen Job bei Ramseier. Das war eine gute Zeit. Danach war ich bei Loeb als Koch angestellt, bis diese ihr ganzes Konzept auf den Kopf stellten und auf Anlieferung setzten. Deshalb habe ich dann über Manpower eine Stelle bei Kästli Strassenbau angenommen. In dieser Zeit lernte ich meine Frau, eine Thailänderin, kennen und verbrachte mit ihr ein halbes Jahr in Thailand. Ich hatte dort auch noch einige Kollegen, die sich selbstständig gemacht hatten und wir bauten ein paar Gastronomie- und Bungalowkonzepte auf. Als ich dann zurückkam entschied ich mich erneut temporär zu arbeiten, dieses Mal auf dem Gartenbau. Bis ich eine Anfrage der Migros erhielt und rund 10 Jahre für die Migros als Koch angestellt war. Als das Arbeitsverhältnis endete, habe ich mich wieder bei Köbi Brechbühl gemeldet und arbeite nun seither hier bei Ramseier. Die hatten Freude, dass ich wiederkam. Und jetzt lärme und staube ich hier wie wild (lacht).

Was findest du toll an der Temporärarbeit?

Es ging mir auch um Abwechslung und dass ich in verschiedene Bereiche reinsehen kann. Es ist sicher ein harter Job, vor allem jetzt wo man älter wird. Aber wenn man mit den richtigen Jungs zusammenarbeitet, dann ist es toll. Mit einem guten Team ist es fast egal, was die Arbeit ist.

Mein erster Temporärjob und diejenigen danach haben sich einfach so ergeben. Immer wenn ich auf dem Bau war, war ich temporär und in der Küche immer festangestellt. Früher habe ich auch häufig temporär gearbeitet, weil ich immer mal wieder einen Monat nach Thailand ging. So ist man sehr flexibel. Ich kenne viele, die im Winter immer nach Indien oder sonst wo an die Wärme gehen.

Leider müssen die Festangestellten manchmal ihren Frust ablassen und schimpfen über die Temporärarbeitenden. Das war früher so und ist heute so. Hat aber in diesem Sinne nichts zu tun mit den Temporärarbeitenden. Natürlich gibt es manchmal unfähige Leute, aber die sind dann auch schnell wieder weg. Vor mir haben die anderen immer Respekt, weil ich auch richtig anpacke.

Du arbeitest seit vielen Jahren für Köbi Brechbühl. Was findest du wichtig an deinem Personaldienstleister?

Ich kannte Köbi Brechbühl persönlich und er hat mir auch meinen Job als Koch wieder besorgt. Er hatte viele gute Beziehungen und kannte als früherer YB Spieler auch ein gutes Netzwerk. Köbi und auch Heidi sind einfach gute Leute, denen man vertrauen kann. Da kenne ich andere Situationen mit Temporärbüros von Arbeitskollegen. Toll ist, wenn man gute Unterstützung erhält auch wenn es mehr ins Privatleben reingeht wie z.B. bei einer Wohnungssuche, mit den Scheidungspapieren...

Wann gefällt dir dein Job?

Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meiner Situation und meinem Temporärjob. Schön wäre natürlich, wenn ich im Lotto gewinnen würde (lacht). Auf dem Bau kannst du auch immer dein Werk bewundern und siehst für was du den ganzen Tag geschuftet hast. Das tut gut. Auch spezielle Baustellen wie Denkmalgeschützte Häuser machen Spass und sind eine spannende Herausforderung. Und das wichtigste bei der Arbeit ist sowieso das Team. Wenn das Team stimmt, macht die Arbeit Spass.

Interviewt von Julia Bryner, Leiterin Marketing & Events swissstaffing