High Performance Teams bei Temporäreinsätzen

Ein Grossteil der Arbeiten, die zum Erfolg von Firmen beitragen, wird durch Teams verrichtet. Inwieweit wird dieser Aspekt bei der Rekrutierung von Temporärarbeitenden berücksichtigt?

Im Rahmen ihrer Aufgaben werden die meisten Temporärarbeitskräfte bei unseren Unternehmenskunden in bestehende Teams eingebunden. Die Integration einer neuen Arbeitskraft stellt immer eine Herausforderung dar, da die «zwischenmenschliche Chemie» eine Reihe komplexer Faktoren umfasst, die es zu identifizieren gilt. Das ist eindeutig ein Risiko, mit dem man klarkommen muss. In den meisten Fällen verläuft die Integration aber sehr gut, weil sich die betroffenen Teams über die Verstärkung freuen. Etwa, um ein Team während einer arbeitsintensiven Phase zu entlasten, oder ein Teammitglied zu vertreten, das krank, in Ausbildung oder in den Ferien ist.

Dennoch ist es nicht einfach, leistungsfähige Teams aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ist das bei Temporärstellen schwieriger?

Das ist es in der Tat – weil Temporärarbeitskräften nur wenig Zeit zur Verfügung steht, um sich zu integrieren und ihren Platz zu finden. Deshalb entwickeln wir in Absprache mit unseren Grosskunden Onboarding-Prozesse, die temporäre Mitarbeitende anhand von E-Learning-Methoden auf ihre Aufgaben vorbereiten. Auf diese Weise werden sie bereits vor Beginn ihres Einsatzes für wichtige Aspekte wie das Arbeitsumfeld, die Werte, die Sicherheit, die Richtlinien oder das beim Kunden vorhandene Arbeitszeiterfassungssystem sensibilisiert.

Gibt es Sektoren oder Sparten, in denen zunehmend temporäre high performance teams rekrutiert werden?

Die Nachfrage nach ganzen temporären Teams ist im Hotelgewerbe und in der Veranstaltungsbranche am grössten. Hier wird diese Möglichkeit auch am meisten genutzt. Für einen Zeitraum von manchmal nur wenigen Stunden – wie zum Beispiel bei einem Bankett oder einer Sportveranstaltung – müssen oft Teams bestehend aus mehreren Duzend Temporärarbeitskräften zusammengestellt werden. Wie die Praxis zeigt, kann ein erfahrenes Team, das sich gut kennt, den entscheidenden Unterschied in Sachen Effizienz machen.

Welche Anforderungen stellen die Unternehmen, das heisst Ihre Kunden, an Sie als Personaldienstleister?

Die Anforderungen steigen von Jahr zu Jahr! Das ist aber nicht wirklich überraschend. Im Allgemeinen erwarten wir alle - als Kunden und Konsumenten -, dass sich die Leistung jedes Jahr verbessert. In unserem Fall wird die Ausbildung der Temporärarbeitskräfte von Jahr zu Jahr wichtiger, weil die Erwartungen der Unternehmenskunden rapide steigen. Wir investieren viel in diesem Bereich. Wir haben zum Beispiel gerade eine neue Tochtergesellschaft gegründet – die Securiman SA. Sie hat die Sensibilisierung und die Schulung unserer Temporärarbeitskräfte in Bezug auf die verschiedenen Aspekte der Arbeitssicherheit zum Ziel. Wir haben mit den im Bauwesen tätigen Temporärarbeitenden begonnen, da das Unfallrisiko in diesem Sektor sehr hoch ist. Wir werden diese Ausbildung allmählich auch auf andere Sektoren übertragen, beginnend mit den Bereichen Industrie und Produktion. Unsere Tochtergesellschaft Hotelis SA betreibt auch ein bedeutendes Ausbildungszentrum in Morges. Bei uns begann alles mit der Ausbildung unserer Temporärarbeitskräfte, bevor uns immer mehr Kunden darum baten auch ihre internen Mitarbeitenden auszubilden.

Ihr Credo, wenn es um die Rekrutierung von high performance teams geht...

In Bezug auf Teams sind zwei grundlegende organisatorische Aspekte in der DNA der Interiman Group verankert: Erstens möchten wir nicht mehr als 4 bis 5 interne Mitarbeitende pro Filiale. In Genf betreiben wir beispielsweise anstelle einer grossen Filiale mit 50 bis 60 Mitarbeitenden unter einem Dach 10 örtlich getrennte Filialen mit ihren jeweiligen Teams. Zweitens sind bei uns Boni immer Team-Boni. Diese beiden grundlegenden Aspekte haben uns gezeigt, dass kleine Teams mit grossem Zusammenhalt und finanzieller Solidarität am effizientesten und leistungsfähigsten sind.

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