Equity, Diversity & Inclusion – für eine chancengerechtere Arbeitswelt

Der Bedarf an Gleichberechtigung, Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz ist grösser denn je, aber zu wissen, wie man damit umgeht, kann schwierig sein. Hays ist für eine offene und wertschätzende Unternehmenskultur bekannt.

Weshalb ist jetzt gerade der richtige Zeitpunkt, Dialoge zu diesen Themen auf allen Ebenen zu führen?

Es ist an sich immer der richtige Zeitpunkt Chancengleichheit zu fördern und eine wertschätzende Haltung gegenüber seinen Mitarbeitenden voranzutreiben. Jedoch ist in den letzten zwei bis drei Jahren mit der Pandemie viel passiert. Flexibilität, die davor für viele Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal war, gehört nun zu den Grundvoraussetzungen der meisten Mitarbeitenden. Im gleichen Zuge sind Themen wie Equity, Diversity & Inclusion, die teilweise weniger präsent waren, nun in den Vordergrund gerückt. Wir merken natürlich, dass diese Themen immens wichtig für unsere eigene Unternehmenskultur sind, jedoch sehen wir auch am Markt, dass sich immer mehr unserer Kundinnen und Kunden aktiv damit beschäftigen.

Warum ist es so wichtig, dass Unternehmen Vielfalt in die Unternehmenskultur aufnehmen?

Es ist mittlerweile kein Geheimnis mehr, dass Vielfalt in der Unternehmenskultur nennenswerte Vorteile bringt, die alle ineinandergreifen und ein Unternehmen in seiner Gesamtheit weiterbringen. In der heutigen Zeit ist es wichtig, eine gewisse Diversität aufzuweisen und dadurch für potenzielle Mitarbeitende attraktiv zu sein, vor allem wenn sie Minderheiten angehören. Die daraus resultierende Vielfalt an Perspektiven ermöglicht eine höhere Innovationsrate und neue Ansätze zur Problemlösung. Dies sind wesentliche Elemente, die als Visitenkarte wirken, vor allem für ein Unternehmen wie Hays, das zu den Vorreitern seiner Industrie gehört und an dem sich der Markt gerne misst.

Erzählen Sie uns wie bei Hays das Engagement für Vielfalt aussieht?

Unser Engagement liegt natürlich einerseits bei unseren Mitarbeitenden, die wir fördern möchten, angepasst an ihre individuellen Bedürfnisse, sowie auf einer globalen Ebene, welche alle betrifft. Andererseits möchten wir dieses Engagement auch nach Aussen tragen, zum Beispiel in Form von Beratung unserer Kunden im Bereich inclusive Recruiting. Dazu kommen die Partnerschaften, die Themen vorantreiben, die uns am Herzen liegen, wie unsere Zusammenarbeit mit «Women in Tech».

Wie wird bei Hays Diversity & Inclusion gelebt?

Es gibt nun schon seit mehreren Jahren einen Diversity Council bei Hays, dessen Ziel es ist, Themen im Bereich ED&I voranzubringen, zu fördern und zu leben. Dieser war bis jetzt international, mit Sitz in Deutschland und einer Repräsentantin in der Schweiz. Auch hier versuchen wir mit der Zeit zu gehen und haben durch einen stetig wachsenden internen Headcount unseren eigenen, komplett in der Schweiz angesiedelten Diversity Council ins Leben gerufen. Des Weiteren haben wir unser Hays Pride Network, in dem sich Mitarbeitende untereinander vernetzen, kommunizieren und zum Beispiel die Teilnahme an relevanten Events organisieren können.

Wie kann man alle Mitarbeitenden in einem kulturellen Prozess ins Boot nehmen, damit Vielfalt und Inklusion auch wirklich im Unternehmen gelebt werden und jeder individuell seinen Beitrag dazu leisten kann?

In dem man den Leuten ermöglicht, sich auszutauschen. Es bringt nichts, unseren Mitarbeitenden vorzuschreiben, was sie wie zu erleben haben. Es geht darum ein Verständnis für manche Themen zu schaffen und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, nachzufragen «wieso machen wir das so» oder «wieso machen wir das (noch) nicht so?». Natürlich stellt man die Weichen und gibt den Mitarbeitenden die Plattform und Mittel das Thema voranzutreiben, aber wir haben unsere Council Members, die aus allen Abteilungen des Unternehmens kommen, jeden Standort vertreten und welche diese Werte wahrhaftig leben. Denn Wandel, welcher nicht durch ein intrinsisches Verlangen, sondern durch externen Druck eingeführt wird, ist selten nachhaltig.

Als Vorstandsmitglied von swissstaffing, was raten Sie der Temporärbranche? Kann ein strategisches Diversity Management den Fachkräftemangel durch Diversity Recruiting reduzieren?

Dies ist eine sehr spannende Thematik, die meiner Meinung nach sehr viel Potential vorweist, vor allem in unserer Branche. Bestimmte Kandidaten Pools, welche zum Beispiel wegen einer Beeinträchtigung übersehen oder nicht in Betracht gezogen wurden, könnten ihren Beitrag zu der Reduzierung des Fachkräftemangels beitragen. Allerdings denke ich, dass es auch hier unheimlich wichtig ist, die Kunden adäquat zu begleiten und zu beraten. Es ist auch Teil unserer Aufgabe, die Realität des Kandidatenmarktes an den Kunden zu reflektieren und ihm eben dieses Potential aufzuzeigen. Dies führt zusätzlich dazu, dass wir eine gesellschaftliche Mission der Inklusion direkt mit unserem Business verbinden, und das macht mich auch stolz!

Interview: Celeste Bella, Projektleiterin Kommunikation swissstaffing

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