Generation Z: Gut ausgebildet, selbstbewusst und digital versiert

Die Generation Z bestimmt den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren. Doch was sind ihre Bedürfnisse, Wünsche und Lebensvorstellungen? Wie können KMU die jungen Fachkräfte von morgen rekrutieren – und langfristig halten?

Die Gen Z ist zwischen 1995 und 2010 geboren. Eine Welt ohne Handy und Social Media kennen sie nicht. Sie sind es sich daher gewohnt, immer online und mit der ganzen Welt vernetzt zu sein. Informationen sind konstant verfügbar, auf jede Handlung folgt sofort eine Reaktion, sei das auf WhatsApp oder Social Media.

An erster Stelle ihrer Prioritäten stehen die Familie, Freunde und Freizeit. Doch Geld und Karriere gewinnen wieder an Stellenwert im Vergleich zur Generation Y, der die Freizeit noch wichtiger war. Die Gen Z wünscht sich klare Strukturen – als Resultat auf die sich rasant verändernde Umwelt – sowie eine feste Abgrenzung zwischen Beruflichem und Privatem. Eine Work-Life-Balance ist ihnen wichtig, was auch einer allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung entspricht. Der Wunsch, Einfluss zu haben und gleichermassen etwas Gutes zu tun, also etwas zu bewirken, ist sehr ausgeprägt. Mit der Klimakrise aufgewachsen, bereitet der Gen Z der Blick in die Zukunft Sorgen. So gaben im Generationen Barometer 2021 der Schweiz 42 Prozent der befragten 18- bis 24-Jährigen an, dass es ihnen an Hoffnung und Zuversicht fehlt, wenn sie an die Zukunft denken. Dieses Bild deckt sich jedoch nicht, wenn es um die Arbeitswelt geht: Laut der Studie Recruiting Trends 2020 der Universität Bamberg sieht fast die Hälfte der Gen Z Bewerber:innen eine grosse Chance, ihren Traumberuf zu finden. Bei den anderen Altersklassen ist es lediglich knapp ein Drittel. Die Gen Z hat andere Visionen, Verhaltensweisen und Ansprüche als ihre Vorgängergenerationen. Das ist normal, da sich die jüngere Generation von der älteren abgrenzen möchte. Ausserdem sind solche Entwicklungen sozioökonomischen Gegebenheiten geschuldet. Für eine erfolgreiche Rekrutierung hilft einerseits ein Basiswissen über die Werte, Ansichten, Träume und Sorgen der Gen Z. Vor allem aber braucht es Offenheit, Neugierde sowie ein ehrliches Interesse am jüngeren Gegenüber. Denn Generation hin oder her, jede Person ist individuell.

Rekrutierung der Gen Z: Employer Branding

Der Arbeitsmarkt verändert sich rasant. Wir bei Careerplus beobachten, dass insbesondere KMU mit kleineren Personalabteilungen an ihre Grenzen stossen. Die wichtigen Trends im Blick zu haben, entsprechende Massnahmen umzusetzen und sich strategisch so aufzustellen, dass man den Anforderungen der neuen Generationen gerecht wird, ist eine Herausforderung.

Wenn der Arbeitsmarkt Arbeitnehmer getrieben ist, müssen sich die Unternehmen bei den potenziellen Mitarbeitenden bewerben, und nicht nur umgekehrt. Unternehmenswerte und die -kultur sollten daher gegen aussen sichtbar werden. Denn die jungen Arbeitnehmenden wollen bei Unternehmen arbeiten, deren Werte sie teilen und für die sie sich begeistern. Wer wie die Gen Z die Möglichkeit hat, auszuwählen, macht davon entsprechend Gebrauch.

Employer Branding gewinnt daher noch mehr an Bedeutung und in diesem Zuge auch die Unternehmenswebseite. Wer diese nur auf Kundinnen und Kunden ausrichtet, verschenkt bei der Rekrutierung viel Potenzial. Auf der Unternehmenswebseite sollten die Mitarbeitenden über sich und das Unternehmen aus einem persönlichen Blickwinkel erzählen können – mit sympathischen, kurzen Videos und/oder Fotos. Dadurch erhalten potenzielle Bewerbende einen echten Einblick in die Unternehmenskultur.

Storytelling wird immer wichtiger. Dabei sollten Unternehmen die Themen behandeln, die der Generation Z wichtig sind. Das können Nachhaltigkeit, Führungsprinzipien, zusätzliche Benefits wie Fitnessangebote oder die Möglichkeit von unbezahltem Urlaub oder generell viel Flexibilität im Arbeitsalltag sein. Das Wichtigste an dieser Stelle: Diese Themen müssen im Unternehmensalltag effektiv präsent sein und gelebt werden. Leere Versprechen sind kontraproduktiv.

Nachhaltigkeit: Green Economy

Das Thema Nachhaltigkeit spielt für die Generation Z eine grosse und wichtige Rolle. Die Klimakrise ist omnipräsent. Als Arbeitgeber können Sie junge Fachkräfte von sich überzeugen, wenn Sie deren Bedürfnisse verstehen und sich aktiv dafür einsetzen. Zeigen Sie auf Social Media, was Sie konkret als Unternehmen für die Nachhaltigkeit tun. Fragen Sie Ihre jungen Kunden – aber auch Mitarbeitenden – was Sie sonst noch tun können. Als Unternehmen tragen Sie so nicht nur etwas Gutes zur Umwelt bei, sondern verschaffen sich gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil – und holen so motivierte junge Fachkräfte zu sich.

Was junge Mitarbeitende sich wünschen

Ob Unternehmen passende Mitarbeitende finden und gute Bewerbungen erhalten, hängt nicht allein von den Stellenausschreibungen und einem guten Bewerbungsprozess ab. Ebenso wichtig ist es, für die Gen Z attraktiv zu sein. Die gute Nachricht für KMU: Grosse Namen und der Status eines Unternehmens verlieren an Bedeutung. Die Begeisterung für den Job und das Team ist für die Gen Z wichtiger als das Prestige des Unternehmens. Wie aber weckt man diese Begeisterung? Einige Beispiele:

  • Chancengleichheit und Diversität: Entspricht Ihre Führungsriege einem eher traditionellen Bild? Zeit, sich selbst zu hinterfragen. Das muss nicht von heute auf morgen sein, aber ein kontinuierlicher Strategiewechsel und ein ehrliches Bekenntnis zu mehr Diversität kommen allgemein gut an.
  • Partizipation: Mit starren Strukturen und grossen Hierarchiegefällen punkten Sie nicht. Die Gen Z möchte etwas bewirken, Teil des Unternehmens oder Projekts sein, mitreden und ernst genommen werden.
  • Lohn: Eine faire und gute Entlöhnung für ihre Arbeit ist der Gen Z wichtig. Vor allem durch die Pandemie hat sich die Einstellung zum Geld noch einmal bedeutend verändert. Denn auch junge Arbeitnehmende sowie Studierende litten unter der Kurzarbeit oder fanden keine Studierendenjobs.
  • Feedback: Durch Social Media ist sich die Gen Z gewohnt, sofort eine Reaktion zu erhalten. Auf eine erledigte Aufgabe erwartet sie schnell eine Rückmeldung, sonst ist sie verunsichert.

Diese Entwicklungen kommen dem gesamten Unternehmen zugute. Sie sind eine Chance, die alten Strukturen zu hinterfragen und ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das zukunftsweisend ist

Lesen Sie den gesamten Text in unserem neusten White Paper: «Generation Z: Die Fachkräfte von morgen»

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