Sie sind nun fast ein Jahr Präsident von swissstaffing. Was macht Sie stolz?
Wenn ich sehe mit welchem Elan das Team der Geschäftsstelle den täglichen Erwartungen aller Akteure gerecht wird. Dabei ist es nicht immer einfach alles unter einen Hut zu bringen – ob es sich nun um komplexe Rechtsfragen handelt, die Betreuung der Pensions- und Ausgleichskasse oder brancheninterne Weiterbildungsangebote. Die Dienstleistungen sind vielfältig und werden tatkräftig umgesetzt. Erfreut nehme ich wahr, dass unsere aktive Interessensvertretung der Branche, insbesondere bei politischen und wirtschaftlichen Gremien, Früchte trägt. Und stolz macht mich ebenso, dass wir mit dem GAV Personalverleih Rahmenbedingungen geschaffen haben, die ein Gleichgewicht zwischen der Flexibilisierung der Arbeit und sozialer Sicherheit ermöglichen, sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. Gleichzeitig stecken wir gemeinsam mit dem Vorstand viel Energie und Herzblut in die Innovationen von morgen.
Wie hat sich die Branche entwickelt?
Die Personaldienstleister haben viel in neue Technologien investiert, Prozesse automatisiert und vereinfacht. Diese Investitionen erlauben es, schneller, effizienter und gezielter die richtigen Kompetenzen zur richtigen Zeit zu rekrutieren, zu evaluieren und einzusetzen. Zudem vereinfachen sie die administrativen Aufwendungen für alle Involvierten. Für eine hohe Wettbewerbsfähigkeit ist die Schweizer Wirtschaft darauf angewiesen, dass unsere Branche schnell, effizient und gezielt deren Bedürfnisse abdecken kann.
Inwiefern ist Teamwork ein wichtiges Thema in der Personaldienstleistung?
Die Herausforderungen an die Personaldienstleister steigen – es ist kaum mehr möglich alles alleine zu managen. Übergreifendes Teamwork durch die Aufteilung von Kompetenzen nimmt zu und trägt dazu bei, gemeinsam ans Ziel zu kommen. Ebenso hat der ansteigende Fachkräftemangel dazu beigetragen, dass Prozesse mehr und mehr aufgeteilt worden sind, z.B. in Sourcing, Recruiting oder Consulting.
Welche Rolle spielt Aus- und Weiterbildung in der Branche?
Dieses Thema spielt nicht nur bei uns eine wichtige Rolle. Lifelong Learning nehmen wir denn auch in unserer Branche sehr ernst. Mit temptraining, dem Weiterbildungsfonds des GAV Personalverleih, steht allen Temporärmitarbeitenden ein wertvolles Mittel zur Verfügung, in Form von subventionierter Unterstützung. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist es grundsätzlich sehr wichtig sich weiterzubilden, nicht zuletzt um seine Arbeitsmarktfähigkeit zu erhöhen oder dafür fit zu bleiben.
Weshalb braucht es swissstaffing?
Als Arbeitgeberverband vertritt swissstaffing national die Interessen unserer Branche gegenüber Politik und Wirtschaft. Zudem ist swissstaffing wichtiger Sozialpartner im GAV Personalverleih, dem Vertragswerk mit den meisten unterstellten Arbeitnehmenden in der Schweiz. Flexibles Arbeiten wird weiter zunehmen. Und hier können wir Hand bieten mit den soliden Lösungen der Temporärbranche und sicherstellen, dass neue Arbeitsformen in Zukunft integriert und sozial abgesichert sind.
Wohin werden Sie die Branche in den kommenden Jahren führen?
Zusammen mit den verschiedenen Teams der Geschäftsstelle und dem Vorstand arbeiten wir daran, dass die Branche auch für die zukünftigen Arbeitsmodelle vorbereitet ist. Dass soziale Sicherungssysteme mit verschiedensten Erwerbsformen kompatibel sein werden. Dazu gehört auch das Ausarbeiten des neuen GAV's, welcher der Entwicklung und den Bedürfnissen der heutigen Geschäftswelt bzw. dem Arbeitsmarkt gerecht wird. Wichtig erscheint mir persönlich, stets offen zu bleiben, um Trends zu erkennen und diese, wo sinnvoll, zu realisieren und einzubinden.
Interviewt von Blandina Werren, Leiterin Kommunikation bei swissstaffing
