Swiss Staffingindex – Temporärmarkt mit knapp 8 Prozent im Minus

Swiss Staffingindex

Abflauende Konjunktur und Arbeitskräftemangel belasten das Temporärgeschäft der Personaldienstleister. Feststellenvermittlungen bleiben im Aufwind.

Mit einem Minus von 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr schliessen die Personaldienstleister gemäss Swiss Staffingindex das dritte Quartal 2023 im Temporärgeschäft ab. Der Umsatz mit Feststellen legte um 6,8 Prozent zu. Die Kombination aus Arbeitskräftemangel und abflauender Konjunktur macht Temporärfirmen das Leben schwer. Bei offenen Vakanzen fehlen die passenden Kandidat:innen. In der Industrie sinkt mit den Auftragsbeständen die Nachfrage nach Temporärpersonal. Das Geschäft mit Feststellenvermittlungen läuft hingegen rund. Fehlen Unternehmen Fachkräfte, suchen sie aufgrund des ausgetrockneten Arbeitsmarkts die Unterstützung von Personaldienstleistern. Das sorgt für steigende Umsätze.

Wirtschaft: Sanfte Landung des Schweizer Arbeitsmarkts zeichnet sich ab

Die roten Zahlen in der Temporärbranche sind im dritten Quartal in Folge dem Arbeitskräftemangel geschuldet. Trotz jüngster Berichte über Entlassungen in Industrieunternehmen entwickelt sich der Schweizer Arbeitsmarkt robust, wie das Arbeitsmarktbarometer von Manpower zeigt: 47 Prozent der Unternehmen planen Personalerweiterungen, nur 9 Prozent einen Rückgang. Im internationalen Vergleich belegt die Schweiz mit diesem Verhältnis in der Manpower-Studie einen Spitzenplatz. Besonders gut läuft es bei den Kommunikationsdiensten, im Transportwesen und der Logistik sowie im Bereich Energie und Versorgung. Auch der Adecco Group Swiss Job Market Index verzeichnet für den gesamten Arbeitsmarkt Höchststände – auch im Bereich der Industrie. Besonders gefragt sind Bedienende von Anlagen, Montageberufe, Techniker:innen und Automatiker:innen. Dr. Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing, weiss: «Auch wenn Entlassungen für die Betroffenen in jeder Situation schwierig sind, ist die Ausgangslage für die Stellensuche trotz Konjunkturflaute weiterhin optimal.»

Ausblick: stabile Ausgangslage mit geopolitischen Risiken

Die Schweiz hat sich in Anbetracht der wirtschaftlichen Herausforderungen bislang wacker geschlagen. Insbesondere der liberale Arbeitsmarkt sorgt für Stabilität, die den Binnenkonsum stützt. Gleichzeitig haben sich die Probleme bei Lieferketten und beim Preisniveau von Vorprodukten entschärft. Damit ist die Basis für eine Erholung gelegt. Die geopolitischen Risiken bleiben gross. Die Konflikte in Israel und der Ukraine bergen das Potenzial für negative Überraschungen. Deshalb bleiben die CEOs der Temporärunternehmen im historischen Vergleich pessimistisch. Nur 23 Prozent rechnen in den kommenden sechs Monaten mit einem Anstieg der Geschäftstätigkeit. Die überwiegende Mehrheit erwartet mit einem Anteil von 43 Prozent eine Stagnation.

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