Swiss Staffingindex – Abkühlung auf Temporär- & Feststellenmarkt

Swiss Staffingindex

Das Geschäft der Personaldienstleister kühlt sich im Mai 2022 ab. Die geleisteten Einsatzstunden wuchsen im Temporärmarkt um 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Umsatz bei den Feststellenvermittlungen stieg um 4,7 Prozent. Die Year-to-Day-Werte liegen mit 14,0 Prozent für den Temporärmarkt bzw. 7,5 Prozent im Feststellenmarkt deutlich über den aktuellen Monatswerten. In Anbetracht steigender Produktionspreise, zunehmender Lieferengpässe und immer weniger Stellensuchenden kommt die Abkühlung nicht überraschend.

Die Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank ist im laufenden Monat der wichtigste Entscheid gewesen, der über die künftige Branchenentwicklung mitentscheidet. Mit den Sektoren Bau und Industrie ist die Temporärbranche in Wirtschaftsbereichen aktiv, die besonders empfindlich auf ein verändertes Zinsniveau reagieren. Höhere Zinsen machen erstens Bauen teurer und können rasch zu einer Abkühlung der Bauwirtschaft führen. Ein Grund: Häuslebauer wie Finanzinvestoren schrecken vor den steigenden Kosten zurück und geben ihr Geld lieber anders aus. Zweitens steigt mit höheren Zinsen auch der Wechselkurs, was Exporte teurer macht und die Nachfrage nach Schweizer Produkten dämpft. Ein Plus ist in diesem Zusammenhang, dass der Lohndruck ausserhalb der Schweiz aufgrund höherer Inflationsraten grösser ist. Das macht die Produktion im Ausland teurer und stärkt den Wirtschaftsstandort Schweiz.

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